Dax Tagesrückblick: Relative Stärke hält an - Münchener Rück im Fokus

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Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Der deutsche Leitindex setzte am Donnerstag die Kletterpartie aus der zweiten Handelshälfte nahtlos weiter fort: Nach einer Aufwärtskurslücke zum Handelsstart stieg der Index noch am Vormittag zurück über 15.500 Punkte.

Damit setzte sich die relative Stärke des Dax im Vergleich zu den US-Indizes auch heute weiter nahtlos fort. Am Ende des Tages stand ein Plus von 0,5 Prozent auf 15.483 Punkte zu Buche, die Tageshochs konnten nicht ganz gehalten werden da die Wall Street nach einer positiven Eröffnung erneut unter Verkaufsdruck geriet.

Münchener Rück im Fokus

Im Dax standen besonders die Quartalsergebnisse der Münchener Rück im Fokus. Die ausführliche Videoanalyse finden Sie hier.

An der Wall Street legten die Anteilsscheine des Chipherstellers Nvidia nach Zahlen zweistellig zu, unsere Experte Martin Goersch nahm die Aktie für Sie genauer unter die Lupe, nachzusehen hierTaktisch könnten Anleger mit dem Chiphersteller, der mit einem Börsenwert von inzwischen wieder 580 Milliarden Dollar zu den weltweit wertvollsten Unternehmen zähle, auf ein anziehendes Datencenter-Geschäft und das starke Gaming-Geschäft setzen, hieß es von Bernstein Analyst Stacy Rasgon. Hinzu komme Fantasie für die Bereichen KI und Cloud.

Gerresheimer nach Zahlen gefragt

Nach den Quartalszahlen und einem Ausblick auf das laufende Jahr haben die Aktien von Gerresheimer am Donnerstag ordentlich zulegen können und die Anfang Dezember begonnene Rally fortgesetzt. Die Aussagen des Herstellers von Spezialverpackungen für 2023 seien positiv und würden von einem gut gefüllten Auftragsbuch gestützt, schrieb Analyst David Adlington von JPMorgan in einer Schnelleinschätzung. Mit größeren Änderungen an den Konsensschätzungen rechne er aber nicht. Die Pessimisten am Markt könnten den Fokus vor allem auf die Barmittel legen, die im laufenden Jahr unter Druck stehen dürften.

Fresenius und Fresenius Medical Care zierten mit großem Abstand das Tabellenende im HDAX, die Papiere der Dialysetochter von Fresenius gaben die Vortagesgewinne mit minus fünf Prozent fast ab. Anteilsscheine von Fresenius setzten derweil ihren jüngsten Rutsch fort und verloren in drei Tagen nun über elf Prozent.

Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan stampfte seine Schätzungen für FMC im Jahr 2023 weiter deutlich ein. Er sieht beim Überschusskonsens einen Korrekturbedarf im hohen einstelligen Prozentbereich. Die daraus resultierende Bewertung sei falsch für eine Aktie, in der die Ergebnisprognose im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte gefallen und die Verschuldung gleichzeitig gestiegen sei, so Adlington.

Die "Bullen" hätten gekauft in der Hoffnung auf eine Erholung, und weil Fresenius sich nicht unmittelbar von Anteilen trenne. FMC alleine aus der Bilanz zu nehmen, wie tags zuvor gemeldet, reicht Adlington nicht. Um die Komplexität zu senken und die Bilanz zu stärken, müsse man an die Beteiligung selbst gehen. Am Sorgenkind FMC hält Fresenius rund ein Drittel der Anteile. Wegen der Organisation der beiden Unternehmen als Kommanditgesellschaften auf Aktien fließen die Ergebnisse von FMC aber komplett in die Fresenius-Bilanz ein.  

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