Ein genauer Blick lohnt sich

Wie die Tech-Branche den S&P 500 beeinflusst

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Funtap/Shutterstock.com

Von Jahresbeginn bis heute hat der marktbreite S&P 500 einen Wertzuwachs von 9 Prozent erzielt (Alle Angaben beziehen sich auf den Stand von Ende Mai 2023). Dieses Plus verdankt der Index der Performance von Big Tech. Das verzerrt ein wenig den Blick auf den Gesamtmarkt, der mit dieser Year-to-Date-Performance nicht mithalten kann.

Übermacht von Big Tech

Die 500 Werte im S&P 500 werden anhand der Marktkapitalisierung gewichtet. Apple als wertvollstes, börsennotiertes Unternehmen kommt auf eine Gewichtung von 6,61 Prozent, gefolgt von Microsoft mit 5,58 Prozent. Zusammen ergeben die beiden stärksten Positionen 12,19 Prozent – das ist fast ein Achtel.

In den Top Ten sind sieben Tech-Firmen, die anderen drei sind die B-Aktien von Berkshire Hathaway, Exxon Mobile und United Health. Insgesamt machen Tech-Firmen über 27 Prozent der Gesamtgewichtung aus.

Die Entwicklung der ersten vier Werte von Jahresbeginn bis heute:

Zum Vergleich: Der Value-Wert und die bei Dividendenjägern so begehrte Coca-Cola-Aktie liegt auf dem 25. Platz, wird mit 0,7 Prozent gewichtet und liegt in diesem Jahr mit 5,9 Prozent im Minus.

S&P 500 Equal Weight: Wenn Big Tech seine Sonderstellung verliert

Der weniger bekannte S&P 500 Equal Weighted gewichtet alle Werte gleich. Apple mit seiner Marktkapitalisierung von über 2,5 Bio. USD wird mit 0,2 Prozent genauso stark gewichtet wie die Aktie von Fox Corporation, deren Börsenwert bei 6,8 Mrd. USD liegt und im Standard-S&P-500-Index mit 0,01 Prozent gewichtet wird.

Vergleicht man hier die Performance dieses Index von Jahresbeginn bis heute, dann kommen wir auf ein Minus von 0,55 Prozent.

Fazit

Der Blick auf den Standard-S&P-500-Index verzerrt die Wahrnehmung auf die US-Börsen. Bisher sind es zum größten Teil die Tech-Werte, die die Kurse nach oben treiben. Viele Anleger ziehen Teile ihres Kapitals von den anderen Werten ab und investieren sie in die Tech-Branche.

Dies ist gerade besonders bei Nvidia zu sehen, bei dem viele Investoren Angst haben, den neuesten KI-Trend zu verschlafen. Anders ist der Wertzuwachs von über 30 Prozent nach der Veröffentlichung der Nvidia-Zahlen nicht zu erklären, denn fundamental sieht es nicht ganz so rosig aus.

Die Zahlen waren zwar besser als erwartet, lagen aber noch deutlich unter denen des Vorjahres. Auch die Umsatz-Prognose für das 2. Quartal liegt zwar deutlich über den Erwartungen, aber selbst der Nvidia-Chef Jensen Huang warnt vor einem stärker werdenden Wettbewerb und vor der Eskalation im sino-amerikanischen Konflikt. Das alles seien Risikofaktoren, die noch nicht absehbar seien.

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