Auf 126 Mio. Stück aufgestockt: Warum Chevron derzeit eine von Warren Buffetts Lieblingsaktien ist?

Aktienwelt360 · Uhr

Es gibt weltweit sicherlich kein Portfolio, welches aufmerksamer verfolgt wird als dies von Warren Buffett und seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2). Denn in der Regel beweist die Investmentlegende bei der Auswahl seiner Aktien zumeist ein goldenes Händchen.

Die Chevron-Aktie (WKN: 852552) hatte aber bereits Ende 2020 Einzug in sein Portfolio gehalten. Doch Warren Buffett hat die Position im letzten Quartal um fast 16 Mio. auf knapp 126 Mio. Stück aufgestockt. Womit Chevron mit einem Anteil von 6,05 % hier nun Platz 5 der größten Positionen einnimmt.

Was könnte der Grund für die Aufstockung sein?

Warum sind Warren Buffett und Berkshire aber gerade jetzt so optimistisch, was Chevron angeht? Dies könnte unter anderem damit zu tun haben, dass die Aktie des Öl-Giganten laut einigen Bewertungskennzahlen historisch günstig erscheint.

Beispielsweise liegt die Free Cashflow Rendite von Chevron derzeit bei einem Wert von etwa 6,5 %. Was an dieser Stelle mehr als das Doppelte des Durchschnitts der letzten fünf Jahre darstellt. Und ein hoher Free Cashflow hat durchaus seine Vorteile.

Er kann maßgeblich zur Zahlung der Gewinnausschüttung beitragen, wobei dies bei Chevron aktuell eine Dividendenrendite von 3,93 % bedeutet. Weiterhin konnte das Unternehmen im letzten Jahr ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 75 Mrd. US-Dollar auflegen.

Dieses hat damit an ein früheres Rückkaufprogramm angeknüpft, welches 25 Mrd. US-Dollar schwer war. Um sich einmal die schiere Größe vorzustellen, sollte man zur Kenntnis nehmen, dass beide Programme zusammengenommen fast ein Drittel der gesamten Marktkapitalisierung von Chevron ausmachen.

Legt man den für 2024 erwarteten Gewinn zugrunde, dann kann man für die Chevron-Aktie derzeit ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 12,6 ermitteln. Was für mich durchaus nach einer leichten Unterbewertung aussehen könnte.

Ist Warren Buffett eventuell zu optimistisch?

Wenn man bei Aktien wie Chevron in eine gewisse Euphorie verfällt, dann sollte man grundsätzlich natürlich auch bei den Energiepreisen optimistisch sein. Doch lässt sich die Entwicklung der Öl- und Gaspreise meiner Ansicht nach recht schwer vorhersagen.

Betrachtet man sich das aktuelle Niveau der Chevron-Papiere von 165,89 US-Dollar (26.04.2024), so kann man bei ihnen für die letzten fünf Jahre einen Kursanstieg von immerhin 42 % erkennen. Dies mag nicht viel erscheinen. Allerdings ist der Ölpreis im selben Zeitraum um etwa 20 % zurückgegangen.

Damit könnte Chevron bewiesen haben, dass man sowohl bei einem günstigen als auch bei einem ungünstigeren geschäftlichen Umfeld in der Lage ist, ein gewisses Kapital zu erwirtschaften. Und dies in der jüngsten Vergangenheit sogar einigermaßen profitabel. Für die letzten drei Jahre lässt sich nämlich eine durchschnittliche Nettomarge von 11,55 % ermitteln.

Auch in den nächsten drei Jahren dürfte sich diese nach Schätzungen von MarketScreener übrigens auf einem Niveau rund um 12 % bewegen. Weiterhin soll sich auch der Free Cashflow weiter erhöhen. Schon im laufenden Jahr wird hier ein Anstieg um 18,5 % auf einen Betrag von 23,49 Mrd. US-Dollar prognostiziert.

Mein Fazit

Ob Warren Buffett mit der Aufstockung seiner Chevron-Position richtig lag, werden wir natürlich erst zu einem späteren Zeitpunkt erfahren. Aber es gibt in meinen Augen durchaus Aspekte, welche die Aktie für Investoren interessant machen könnte.

Da wären zum einen sicherlich der aktuell hohe Free Cashflow bzw. die Free Cashflow Rendite ins Feld zu führen. Zum anderen sehen wir im Moment auch eine recht niedrige Bewertung der Chevron-Aktie. Zudem erhält man gleich von Anfang an eine erfreuliche Dividendenrendite von fast 4 %.

Weiterhin hat Chevron, denke ich, bewiesen, dass man auch in etwas schwierigerem Fahrwasser in der Lage ist, gut weiterzusteuern. Es könnte also eventuell nicht unbedingt die schlechteste Idee sein, Warren Buffett nachzueifern und einmal darüber nachzudenken, die Aktie des Energieunternehmens in sein Depot aufzunehmen.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway.

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